Name und Alter: Martha, 51
Persönliche Situation: feste Partnerschaft, Betreuungspflichten
Werdegang: Diplomstudium, Doktorat in einem MINT Fach in Österreich
Anstellungen: PraeDoc, Postdoc, Projektleiterin (Eigenfinanzierung), dazwischen viele Jahre im Ausland
Akademische Laufbahn: Seit sie wissenschaftlich denken kann, gibt es in ihrem Bereich keine Stellen an einer Universität. Sie geht ins Ausland. Sie wechselt das Fachgebiet. Hin zu einem Gebiet, das mehr Anwendungsmöglichkeiten hat und folglich mehr Möglichkeiten der Finanzierung verspricht. An einem Forschungsinstitut im Ausland beschließt sie, ihr Berufsleben auf drittmittelfinanzierter Forschung aufzubauen. An diesem Institut im Ausland ist das möglich. Dort wird ihre Arbeit sehr geschätzt.
Zurück in Österreich möchte sie auch ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben. Nach zwei Kurzanstellungen für Massenlehrveranstaltungen (Pflichtlehrveranstaltungen) beendet die Personalabteilung einer österreichischen Universität ihre Lehrtätigkeit mit Hinweis auf §109. Jemand anderer übernimmt, für kurze Zeit.
Mit Hilfe von ausländischen Kooperationen entwickelt sie sich (auf Drittmittelbasis) in ein Fachgebiet hinein, an dem außer ihr niemand sonst in Österreich forscht. Während sie sich die Anerkennung ihrer Scientific Community erarbeitet, wird §109 reformiert. In ihrer Umgebung ist sie nicht die einzige in ihrer Altersklasse mit einem befristeten Vertrag. Seit der UG Novelle 2021 ist ihre berufliche Zukunft extrem gefährdet. Sie empfindet die Situation als enorm belastend.