Im Rahmen der Proteste gegen die Novellierung des Universitätsgesetzes (UG) haben wir uns 2021 zusammengefunden, um universitäts- und disziplinenübergreifend gegen die fortschreitende Prekarisierung unseres Arbeitsfeldes aufzutreten. Daraus ist das „Netzwerk Unterbau Wissenschaft (NUWiss)“ entstanden. Wir sind Universitätsangehörige und Wissensarbeiter:innen in verschiedensten – zumeist prekären und befristeten – Anstellungsverhältnissen. Wir erwarten, dass sich insbesondere durch die jüngste Verschärfung der sogenannten „Kettenvertragsregel“ (8-Jahresregel auf „Berufslebenszeit“ lt. UG 2002 §109) die fehlende Personalpolitik an den österreichischen Universitäten immer rasanter auf die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit und v.a. Kontinuität in Lehre und Forschung auswirken wird. Mit dem UG 2002 wurde nämlich der akademische Mittelbau, welcher als tragende Säule der universitären Kernaufgaben galt, praktisch abgeschafft. Stattdessen wurde ein akademischer „Unterbau“ geschaffen, der auf Drittmitteln universitätsexterner Förderinstitutionen forscht und lehrt, oder stundenweise schlecht bezahlte Lehraufträge erhält.
Das NUWiss versteht sich als unabhängiges Netzwerk mit der Aufgabe, auf aktuelle Probleme durch Öffentlichkeitsarbeit und Partizipationsprozesse aufmerksam zu machen. Wir sehen uns als Plattform für den Wissensaustausch und die Vernetzung prekär beschäftigter Wissenschaftler:innen mit universitätspolitischen Entscheidungsträger:innen (Rektorate, Senate, Personalvertretungen sowie Arbeiterkammer und Gewerkschaften). Unser zentrales Anliegen ist die Verbesserung der Perspektiven auf „verstetigte“ bzw. unbefristete Dienstverhältnisse für Wissenschafter:innen in Österreich.