Wir sind Nora
Name und Alter: Nora, Ende 30
Persönliche Situation: Kinder, EU-Bürgerin
Werdegang: geistes- und sozialwissenschaftliches Studium und Doktorat in zwei verschiedenen europäischen Ländern und Gastaufenthalt in den USA
Anstellungen in Österreich: Postdoc-Stelle, anschließend FWF-Projekt
Nach dem Grundstudium in ihrem Heimatland und dem Doktoratsstudium in einem europäischen Land bekommt Nora eine Postdoc-Stelle an einer österreichischen Universität. Sie unterbricht die Stelle für rund ein Jahr wegen Elternkarenz, hält in dieser Zeit aber eine Lehrveranstaltung ab. Danach erhält sie die Zusage für ein FWF-Stipendium. Im Laufe des Projekts geht sie erneut in Elternkarenz, diesmal für sechs Monate. Als sie um eine Verlängerung ihres Vertrages um diese sechs Monate ansucht, wird die Verlängerung mit der Begründung abgelehnt, dass laut Kettenvertragsregelung bereits davor die maximale zeitliche Höchstgrenze von in Summe 8 Jahren erreicht wurde. D.h. Nora verliert sechs Monate ihres finanzierten Projekts – jene sechs Monate, die sie in Karenz war. § 109 UG wirkt hier gegen junge Wissenschaftlerinnen, die es schaffen, exzellente Forschung mit persönlichen Verpflichtungen zu verbinden.
Weitere Gesichter und Geschichten des akademischen Prekariats findet ihr auf unserer Homepage. Wir veröffentlichen alle Geschichten anonymisiert. Wenn Du auch Deine Geschichte beitragen willst, schreib uns unter kontakt@nuwiss.at |